MBZ Schuppen

Thomas Oswald bietet unter dem Namen MBZ viele interessante Hausbausätze an. Sie sind grundsätzlich aus Graupappe gelasert und verlangen eine eigene farbliche Gestaltung. Was dem einen als Nachteil erscheint, kann sich durchaus als Vorteil erweisen. Das Modell wird immer sehr individuell.

Als Testobjekt habe ich mir den „Schuppen Z“ mit der Artikel-Nr. 16049 ausgesucht. Der Bausatz besteht aus einer gelaserten Platine mit wenigen Bauteilen. Das benötigt auch keine lange Bauanleitung. Die Explosionszeichnung und das Titelbild reichen.

Tür und Fenster sind aus Holz gelasert und liegen gleich mit passend geschnittener Scheibenfolie bei. Hier freud sich der Airbrusher. Man kann beides in einem Arbeitsgang ohne Abkleben spritzen.

Der Bausatz besteht aus wenigen Teilen.

Vorbereitungen

Beginnen sollte man damit, die Kanten mit einer Zahnbürste oder Ähnlichem von Laserrückständen zu befreien. Ich gehe mit einem Borstenpinsel über den gesamten Bausatz. Der Druck sollte nicht zu hoch sein, sonst sind schnell kleine Details zerstört.

Dann wird empfohlen einen Lösungsmittel haltigen Primer zu benutzen. Ich verwende den Kartonverfestiger von Komi. Er wird satt aufgetragen bis er nicht mehr aufgesogen wird. Nach 24 Stunden ist er getrocknet. Doch vorher wellt sich die feuchte Pappe auf. Also lege ich ein Brett drauf und beschwere es.

Baugruppen erstellen

Der Zusammenbau geht schnell von der Hand. Ich benutze Weißleim, bei der Papier und Pappe fst zu Sekundenkleber wird. Es hat sich als günstig erwiesen, zuerst die lange geschlossen Seite an die Grundplatte zu kleben. Erst wenn sie hält, folgen die beiden Giebelseiten. Dann wird die Zwischenplatte eingeschoben und eingeklebt. Nun lässt sich die empfindliche Vorderseite sauber auf die Kanten der schon verklebten Bauteile kleben.

Das Dach und seine Grundplatte müssen einzeln geknickt und an den Giebel angepasst werden. Erst dann kann man sie flächig zusammen kleben.

Etwas Inneneinrichtung kann nicht schaden. Also schneide ich die Doppeltüren in der Mitte durch und erhalte vier einzelne Türen, die ich später geöffnet darstellen kann.

Der Bausatz ist bereit zum Lackieren.

Lackierung

Zuerst grundiere ich den ganzen Bausatz. Dann erhalten alle Innenflächen einen holzbraunen Anstrich. Schließlich ist das Holz innen unbehandelt und geschützt.

Das Dach wird in einem mittleren Grau und Außenwände in einem recht hellem braun gespritzt. Das Fensterkreuz und die Bürotür erhalten erst einmal reines weiß. Die Türen zum Lager werden grün. Die Tür- und Fensterrahmen setze ich mit dem Pinsel ab.

Die unteren Zweidrittel der Außenwände hauche ich mit Grau über. Das stellt das Ausbleichen der vorm Wetter ungeschützten Bereiche dar.

Der lackierte Schuppen

Altern

Für einen Holzschuppen, der schon etwas länger steht, ist das Modell noch zu sauber also hole ich Washings und Staubfarben raus und tobe mich mal wieder aus. Mit grauem Washing lasse ich die Ritzen etwas hervor treten und bilde die feuchte Grundlage für die Staubfarbe. Sie wird beim Trockenen des Washings gebunden.

Das Dach ist stark veralgt, die Wände noch nicht.

Inneneinrichtung

Leider ist die Bodenplatte des Schuppens nicht vollständig ausgebildet, so dass ich sie mit einem Stück Pappe füllen muss. Damit man die entstehende Ritze nicht sieht, klebe ich ein Stück Papier, das ich holzfarben anmale, darüber. Ein bisschen Staubfarbe im Eingangsbereich simuliert Verschmutzung.

In meine Schätzen suche ich nach geeigneten Kleinigkeiten, die gelagert werden können. Sie arrangiere ich so, dass sie durch die offenen Türen gesehen werden, aber auch den weiteren Einblick verwehren.

Die Einrichtung von oben
Blick durch die Tür
So sieht man mehr.

Beleuchtung

Weil ich nur Fahrstrom unter der Anlage habe, beleuchte ich meine Häuser normalerweise nicht. Hier mache ich mal eine Ausnahme. An eine SMD-Diode, die sehr wenig Strom verbraucht, löte ich Lackdraht. In der hinteren Ecke des Lagerraums führe ich ihn nach unten. Die Diode klebe ich mit Sekundenkleber unter das Dach. Der Vorwiderstand wird außerhalb des Hauses an den Lackdraht gelötet.

Die Leuchtdiode ist am Platz und leuchtet.

Nachdem das Dach aufgeklebt ist, ist der Schuppen fertig.

Ein Blick ins beleuchtete Innere des Schuppens

Abschlussbemerkung

Die Bausätze von MBZ stehen häufig in der Kritik. Insbesondere das angebliche einfache Herunterskalieren von H0-Bausätzen wäre nicht ausreichend. Auf den Bildern in diesem Beitrag ist auch zu erkennen, dass die Giebelwände leicht gebogen sind.

Sicherlich gibt es Hersteller, die aufwendig konstruierte Bausätze mit doppelten Wänden, besonderen Verstrebungen und durchgefärbtem Karton anbieten. Das Papphaus in Papenhusen von Archistories ist z.B. perfekt konstruiert und leicht zu bauen.

Wer vorher Plastikmodelle zusammen geklebt hat und ohne zusätzliche Farbe mit den Ergebnissen zufrieden war, wird mit MBZ nicht glücklich werden.

Doch derjenige, der Häuser auch selbst aus Bauplatten bauen und improvisieren kann, der bekommt bei MBZ eine für Z-Verhältnisse schon fast eine unerschöpfliche Quelle schöner und vor allem vorbildgerechter Modelle. Dank der notwendigen Farbgebung bleibt jedes Modell ein Einzelstück.

Ich finde jedenfalls den Schuppen, so wie er jetzt da steht, toll.

Der fertige Schuppen