Haus Nr. 8

Der Luetke-Bausatz Nr. 73270 enthält ein Haus mit einem geschwungenen Zwerchgiebel an der Vorderseite und einer schlichten Rückseite. Aus beiden Fronten kann man mit Kitbashing zwei Halbrelief-Häuser herstellen. Mit vier Vollgeschossen ist das Haus für Müsum aber zu protzig, so dass ich es umgestalten muss. Beginnen werde ich mit der Rückseite, aus der ich ein zweigeschossiges Haus mit Giebel in der Front bauen werde.

Luetke-Bausätze bestehen aus gefrästen Polystyrolplatten. Die Fassaden werden aus mehreren Schichten zusammengesetzt, so dass eine große Plastizität entsteht. Der Bausatz wird in einer Plastiktüte geliefert, dem eine farbige Bauanleitung beigelegt ist. Sie ist klar gegliedert und mit eindeutigen Zeichnungen versehen.

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Die Teile des Bausatzes: Die große rechte Platte enthält die Außenwände und Grund- bzw. Geschossplatten. In der anderen weiße Platte sind Fensterrahmen und Verzierungen. In der Tüte oben links sind Glasscheiben und Kleinteile.

Zuerst schneide ich die Rückwand aus. Sie wird die Front des zu bastelnden Hauses. Um den Giebel auszuschneiden, markiere ich die Mitte der Unterkante des oberen mittleren Fensters und zwei Punkte an den Außenkanten der Front zwischen dem ersten und zweiten Stock. (Alles klar?) Nun wird der Giebel ausgeschnitten. Der Schnitt geht durch die äußeren Fenster des zweiten Stocks, die mit Polystyrol gefüllt werden müssen. Hierzu eignet sich die herausgetrennte Platte der Tür bestens.

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Die neue Giebelfront des Hauses auf der Bastelunterlage.

Nun muss noch die Platte mit den Fensterrahmen ausgeschnitten werden und Seitenwände, Rückwand und Grundplatte hergestellt werden. Dann werden noch die kleinen Verzierungen der Front ausgeschnitten und schon ist das Haus fertig zum Lackieren.

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Alle Bauteile des Hauses: Unten ist die Grundplatte, die ich von der Originalplatte abgeschnitten habe, darüber die Hauswände und dann die Verzierungen, daneben die angepasste Fensterplatte

Das Haus ist für Müsum recht modern, so bekommt es ein wenig gealtertes Outfit. Als Farbe wähle ich grau. Für die Fenster benutze ich die Gelegenheit und lackiere sie in einem Grau-Blau. So durchbreche ich das Weiß, das die Selbstbaufenster wegen des weißen Klebebands haben. Die Fenstereinfassungen male ich mit dem Pinsel hellbeige.

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Das gleiche Bild noch einmal nach dem Lackieren

Der Zusammenbau ist recht einfach. Zuerst wird die Farbe von den Klebestellen gekratzt. Die Fassadenverzierungen passen perfekt in die vorgesehenen Löcher. Lediglich der Sockel und die Fensterrahmen müssen ausgerichtet werden. Die Glasimitation schneide ich aus der beigelegten klaren Polystyrolplatte, hinter die noch Gardinen aus einer Lage eines Papiertaschentuchs geklebt werden. Dann kann das Haus zusammengeklebt werden. Noch ein Dach aus zwei Dachplatten, Dachrinnen und Fallrohren anbauen und schon ist das Haus fertig.

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Das fertige Haus in seinem vorläufigen Umfeld. Den nicht gelungenen weißen Streifen um die Türkassette habe ich übermalt. Die freie Fläche über der Tür reizt noch für ein Werbeschild für eine Kneipe oder einen Kolonialwarenhandel. Diese Entscheidung fälle ich aber erst, wenn alle Gebäude fertiggestellt sind.

Im Haus verkauft Heinrich Eggers Schiffsausrüstungen jeder Art. Als Zunftzeichen hängt ein Steuerrad am Haus. Dieses habe ich aus Teilen aus dem Ätzsatz des Hamburger Modellbaubogen Verlags zusammen gelötet. Mit einem kurzen Draht befestige ich das Ganze dauerhaft am Haus. Dann wird noch ein 1 cm breites Werbeschild ausgedruckt und schon ist das Haus um einiges attraktiver.

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Das Werbeschild mit Steuerrad in Vergrößerung.

Fazit:

Der Luetke-Bausatz ist sehr präzise gearbeitet. Die Verarbeitung ist anders als bei den Großserienbausätzen. Die meiste Arbeit macht das Lackieren und Anmalen. Durch den modularen Aufbau, geht das aber flott voran, da man die Bauteile in Gruppen mit der Airbrush lackieren kann. Kitbashing spart eine eine Menge Arbeit. Während ich beim vollständigen Selbstbau pro Haus etwa einen Monat brauche, bin ich mit diesem Haus nach einer Woche fertig.