Schiffe in Flensburg

Ein Foto von 1864 zeigt den Westteil Flensburger Hafens. Das Bild eignet sich gut, die Verhältnisse der Schiffahrt im ausgehenden 19. Jahrhundert zu studieren.

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Der Ausschnitt zeigt nur den für das Thema relevanten Bereich mit dem Ladebereich am Bollwerk und der Werft vor dem Zollamt, dem heutigen Schifffahrtsmuseum.

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Der linke Bereich zeigt, wie viele Schiffe damals in einem Hafen lagen. Die moderne Zeit hat noch nicht Einzug gehalten. Es gibt noch keine Dampfschiffe. Immerhin sind es noch 36 Jahre zur Jahrhundertwende.
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In der Werft ist tatsächlich ein Schiff gekrängt, um das Unterwasserschiff zu überholen. Rechts daneben werden abgeschlagene Segel getrocknet bzw. geflickt. Der Mastkran existiert noch, doch ist er nicht in Aktion.

Zwei weitere Fotos zeigen interessante Ladeszenen.

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Das Foto ist ebenfalls 1864 aufgenommen. Es zeigt die Schiffbrücke in Richtung Norden. Der Platz im Vordergrund scheint der heutige Willy-Brandt-Platz zu sein. Der Fotograf steht etwa in Höhe der Schiffbrückstaße, die zum Nordermarkt führt. Der Mastenwald ist gigantisch. Ein Schiff liegt neben dem anderen. Das Bollwerk ist mit einem hölzernen Steg versehen. Auch hier liegt die Bahn recht weit von der Hafenkante entfernt. Der Grund liegt wohl im Sicherheitsabstand zu den recht langen Klüverbäumen der Schiffe. Hier gibt es Raum um allerhand Material zu lagern. Das Bollwerk wird gerade repariert. Das Reisig vom Haufen im Vordergrund wird benutzt, um die Zwischenräume zwischen den Balken zu sichern. Gerade wird am Loch im Steg gearbeitet. Die Bretterstapel neben den Schienen weisen darauf hin, dass es sich um eine Wanderbaustelle handeln muss, die sich weiter nach Norden bewegt. Die Gestaltung der „Vorgärten“ auf der linken Seite ist auch eine Anregung. Die Stangen dienen wohl zum Trocken der Wäsche, als auch der Netze. Auf einem Grundstück liegt ein Boot. Die moderne Zeit hat doch schon Einzug gehalten. Die Schiffbrücke ist gepflastert und ein Stommast steht auch schon am Straßenrand.
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Die Schiffbrücke 1875 in Richtung Süden. Der Standpunkt des Fotografen scheint der gleiche wie auf dem oberen Bild zu sein, der Pavilon stand in Höhe der Schiffbrückstraße. Hier liegen die Segelschiffe seitlich am Kai. Eine kleine Mauer schützt vor der Straße. Im Vordergrund wird ein Pferdewagen mit Säcken, die zunächst gestapelt werden, entladen. Zwei Schiffe haben keine Masten. Welche Funktion sie erfüllen, ist nicht ersichtlich.

Veröffentlichung der Bilder mit freundlicher Genehmigung des Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein