Die Schwimmstege

Weiter geht es mit den Schwimmstegen. Hier möchte ich verschiedene Materialien ausprobieren. Ich beginne mit Balsaholz aus dem Flugzeugmodellbau.

Zuerst schneide eine 1 cm breite Grundlatte aus 0,8 mm dickem Balsaholz. Eigentlich wird ein solcher Schwimmsteg auf zwei Balken aufgebaut. Hier werden die Laufbretter aufgenagelt. Darunter werden die Schwimmer befestigt. Da man nicht unter den Modellsteg gucken kann, reicht aber auch ein Brettchen, dessen Kanten die Balken imitieren.

Für die Laufbretter schneide ich schmale Streifen vom Balsholz ab. Sie und das Grundbrettchen beize ich mit einer aus Pulverfarben hergestellten Beize. Die Pulverfarben werden hierzu in ein Gemisch aus Wasser und Spiritus im Verhältnis 1:1 gerührt.

Die Streifen klebe ich nun in voller Länge nebeneinander mit Ponal auf der Grundbrettchen. Hierbei achte ich darauf, dass sie an der kurzen Seite etwas überstehen. Zum Trocken beschwere ich sie, so verzieht sich der Steg nicht so stark. Der fertige Schwimmsteg wird in 4 cm lange Teile geschnitten, damit er sich be Wellengang flexibel heben und senken kann.

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In kleinen Schritten wächst der Schimmsteg. Die linken 17 Laufbretter sind schon gekürzt, die anderen sind bisher nur angeklebt. Der Ponalfleck rechts zeigt, dass man mit dem Kleber äußerst vorsichtig umgehen muss.

Die vor den Schwimmstegen liegenden Poller werden mit Zahnstochern dargestell. Sie haben einen Durchmesser von 2 mm, was eine Vorbildgröße von 44 cm entspricht. Dies ist ein realistischer Wert. Sie werden gebeizt und in voller Länge in 2 mm-Bohrlöcher geklebt. Sie müssen leicht schräg stehen, damit die Wanten der Schiffe nicht hängen bleiben. Um alle Poller gleichmäßig auf die richtige Länge zu kürzen, werden sie mit einem watenfreien, scharfen Seitenschneider, der auf eine Leiste aufgelegt ist, abgeschnitten. Kurz über der Wasserfläche erhalten die Poller noch grünen Algenbewuchs.

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Die Poller sind aufgestellt und werden gekürzt.

Damit die Stege nicht von den Pollern wegschwimmen, müssen sie an diesen befestigt werden. Diese geschieht heute mit Metallringen, die locker um die Poller greifen. So können sie bei Schwankungen des Wasserstandes rauf und runter rutschen. In Müsum standen stand sicherlich kein Metall zur Verfügung. Ich gehe davon aus, dass diese Ringe aus steifem Tau gespleist wurden. Also habe ich Ringe aus Nähgarn, die ich mit Sekundenkleber an die Schwimmstege klebe, hergestellt.

Nun müssen die Seeleute noch auf die Stege kommen. Hierzu dienen Laufbretter, die ich in einem Stück aus Balsa geschneide. Die einzelnen Bretter ritze ich mit dem umgedrehten Skalpell ein. Auf der Unterseite halten Querhölzer die einzelnen Bretter zusammen.

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Die Steganlage ist weitgehend fertiggestellt. Es legt gerade die viel zu moderne Artitec-Barkasse an. Die Laufbretter liegen zur Demonstration nebeneinander. Das rechte zeigt die Untereite. Am linken Schwimmsteg sind die Taue, die den Steg beim Poller halten, gut zu erkennen.
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Ein Foto von Land: Die Barkasse hat nun angelegt. Die Laufbretter sind aufgelegt. Der große dunkle Fleck ist Kleister, den ich am Finger hatte. Er zeigt, wie vorsichig man sein muss. Im Vergleich zur Barkasse erscheinen die Dimensionen stimmig. Doch ist die Böschung zu hoch und steil. Bei Nässe wären die Laufbretter Rutschbahnen. Im Original hätten sie kleine Querleisten. Sie sind aber in Z mit dem vorhandenen Material nicht darstellbar.