Der Fahrzeugeinsatz in Müsum

Da die Anlage um die Jahrhundertwende des vorletzten Jahrhunderts „spielt“, sollten die eingesetzten Fahrzeuge preußische Länderbahnfahrzeuge sein. Natürlich kommen keine Schnellzugloks und Wagen auf eine Hafenbahn. So ist das Angebot im Maßstab 1:220 sehr eingeschränkt.

Von Märklin gibt es als kleine Länderbahnmaschine nur die T12, die es in der „Preußenzug“-Packung 8104 mit passend lackierten Abteilwagen gab. Sie wurde für den Berliner Vorortverkehr konstruiert und scheint für den Rangierdienst überdimensioniert. Zur dargestellten Zeit war sie hochmodern und nagelneu, so dass sie wohl kaum außerhalb ihres Einsatzgebietes auf einer abgelegenen Hafenbahn zum Einsatz kam.

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Michael Bahls bietet eine preußische T3 an. Sie passt natürlich wie die Faust aufs Auge, hat aber den Nachteil, dass sie nur rollfähig ist und einen Geisterwagen benötigt. Mit ihr lässt es sich also nicht freizügig rangieren. Das ist bei der Gleisplanung zu berücksichtigen.

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Als Geisterwagen für die T3 steht in Länderbahnlackierung ein G10 von Krüger zur Verfügung.

Von Märklin gibt es Güterwagen in einer Vielzahl von Lackierungsvarianten auf der Basis des G10s und diverse Bauarten offener Wagen, meist mit Fässern beladen. Sie haben überwiegend ein Süddeutsches Vorbild und werden wohl selten im Norden anzutreffen gewesen sein. Ihr größter Nachteil ist jedoch, dass sie alle mit Bremserhäuschen ausgerüstet sind, von denen zumindest einige entfernt werden sollten.

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Vergleicht man den Krüger-Geisterwagen mit der G10-Version von Märklin, so fällt ein eklatanter Größenunterschied auf. Wessen Größe nicht stimmt, habe ich noch nicht herausgefunden. Um diesen Nachteil etwas zu tarnen, sollte zwischen dem Geisterwagen und den Märklinfahrzeugen ein anderer Wagen laufen.

Angenommenerweise fährt ein Dampftriebwagen auf die Anlegebrücke, damit die Passagiere direkt in das Schiff umsteigen können, das sie zur Insel bringen soll. Hier eignet sich mit viel Fantasie der Kittel-Dampftriebwagen von westmodel. Nach meinen Informationen besaß die preußische Staatsbahn zwar einige Serpollet-Dampftriebwagen, aber der Kittel fand sich nie im Bestand. Auch wurde der Kittel-Dampftreibwagen erst 1905 gebaut. Angenommenerweise fährt eine private Bahngesellschaft mit ihrem hoch modernen Triebwagen die Linie Flensburg-Müsum und bedient bei Bedarf auch den Schiffsanleger. Allerdings müssen Passagiere diesen Dienst mindestens drei Tage im Voraus anmelden.

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Personenwagen verkehren in der Regel nicht auf der Hafenbahn. Sollten im Sonderverkehr sich doch welche hierher verirren, so sind die Abteilwagen aus der oben erwähnten Märklin-Zugpackung 8104 prädestiniert.