Jordbergkirche goes digital

Kleine Lok, große Komponenten: Der Decoder wird in einer großen Schachtel geliefert. Darauf liegt das vorhandene Netzteil, in der Mitte ist das sechspolig belegte Kabel und rechts die Roco-Digitalkomponenten.

Nun ist die moderne Zeit angebrochen. Auf einer Ausstellung kaufe ich eine gebrauchte Roco Lokmaus 2 mit Zentrale für 15 Euro. Das ist erträglicher als die üblichen 200-300 Euro, die für moderne Zentralen hingelegt werden müssen. Ich werde nicht alle Möglichkeiten neuerer Sounddecoder ausnutzen können, zum Fahren reichen die  vier Funktionstasten aber aus.

Leider fehlte das XPress-Net-Kabel, was die Sache verkompliziert, denn für die Mastermaus muss es sechsfach belegt sein. Im Telefonladen gibt es nur vierfach belegte Kabel mit den nötigen RJ12-Steckern. Also suche ich bei den einschlägigen Versendern. Conrad hat in Hamburg eine Filiale, doch kostet hier ein Kabel 10 Euro. Bei Reichelt kostet das gleiche Kabel einen Euro. Was für ein Unterschied! 5,60 Euro Versand kommen allerdings hinzu. Die Bestellung nutzte ich gleich um andere Artikel mit zu kaufen. Ein 12V-Steckernetzteil habe ich noch von einem defekten Router übrig.

Also fehlt noch der Decoder für die Lok. Für die BR 212 von Märklin bietet Velmo eine Austauschplatine an. Auch wenn sie recht teuer ist, vermeide ich größere Schwierigkeiten beim Einbau.

Kleine Lok, große Komponenten: Der Decoder wird in einer großen Schachtel geliefert. Darauf liegt das vorhandene Netzteil, in der Mitte ist das sechspolig belegte Kabel und rechts die Roco-Digitalkomponenten.
Kleine Lok, große Komponenten:
Der Decoder wird in einer großen Schachtel geliefert. Darauf liegt das vorhandene Netzteil, in der Mitte ist das sechspolig belegte Kabel und rechts die Roco-Digitalkomponenten.

Beim Einbau des Decoders halte ich genau an die Anleitung, die sehr genau ist. Die Druckqualität ist aber so schlecht, dass man sie besser  herunter lädt und am Computer ansieht. Der Einbau des Decoders geht leicht von der Hand. Lediglich anzumerken ist, dass der Isolierstreifen über den Motorkontakten beim Einschrauben reißt, weil genau darunter ein Bauteil herausragt. Man sollte den Streifen lieber gleich durchschneiden.

Der Decoder ist eingebaut.
Der Decoder ist eingebaut.

Die Testfahrt wird eine Katastrophe. Die Lok bewegt sich nicht. Eine Fehleranalyse ist schwierig, da ich keine Möglichkeit habe, den Fehler einzugrenzen. Ist es die Lok oder eine der Digitalkomponenten? Es lässt sich nicht eingrenzen.

Ich fange bei den Digitalkomponenten an. Im Internet lese ich, dass man eine Rechteckspannung nur mit sehr guten Messgeräten messen kann. Das habe ich nicht. Also nehme ich einen Kopfhörer und höre ob ein Digitalsignal am Gleis anliegt. Das typische Zirpen ist da und ändert sich im Programmiermodus. Doch ist das Signal recht leise.

Also setze ich eine Lok mit Licht aufs Gleis. Die Lampe bleibt dunkel. Immerhin ein erstes Indiz für einen Schaden im Leistungsteil der Zentrale. Also öffne ich das Gehäuse, was gar nicht so einfach ist und eine Internetrecherche benötigt. Auf der Platine kommt ein abgerauchtes Bauteil zu Tage. Eine Internetsuche nach der Bezeichnung ergibt, dass dies ein allgemeines Problem der alten Zentrale 10761 ist. Die Nachfolgebaureihe hat eine Sicherung eingebaut.

Im Leistungsteil oben links ist ein achtbeiniger IC abgeraucht.
Im Leistungsteil oben links ist einer der beiden achtbeinigen ICs abgeraucht. (Siehe den schwarzen Punkt in der Ecke)

Ohne Digitalzentrale kann ich die Lok leider nicht testen. Jedoch schaltet der Decoder zwischen analoger und digitaler Eingangsspannung automatisch um. Deshalb schließe ich einfach ein Märklin-Fahrgerät ans Gleise an. Nachdem ich ein Drehgestell gereinigt habe, bewegt sich die Lok. Die Platine ist also richtig eingebaut.

Jetzt muss ich mich erst einmal nach einer funktionierenden Roco-Zentrale umsehen. Dann kann es weiter gehen.